 |

Ich bin die Älteste aus der Herde.


Ich habe einen Limosin im Blut. Die Fliegen auf meiner Nase stören mich.


Nun ich ich bin noch jung. Meine Hörner sind noch klein, deshalb bin ich unheimlich lieb.


Eine Mutterkuh bin ich. Mein Kind bekommt 7 Monate lang Milch. Jeden Tag und immer wenn es Durst, oder Lust zum Nuckeln hat.


Mein Kind liegt im Gras und ich passe auf, damit ihm nicht geschieht. Das Leben in der Freiheit ist oft turbolent und gefährlich.


Als eine der Ältesten habe ich Erfahrung und Durchsetzungsvermögen. So schnell bringt mich nichts aus der Ruhe. Wenn mein Baby auf Abwegen ist, rufe ich so lange, bis es kommt.


Mich haben sie gleich mit erschossen. Wir waren abgehauen und hatten Angst, wegen der Piekserei und dem Streß für die Blutabnahme. Es war immer der blanke Horror.
|  | 
Meine Vergangenheit holt mich wieder ein.


Als Chef- Kuh stehe ich in der ersten Reihe, wenn es was zu Fressen gibt.


Gut, meine Hörner sind auch nicht besonders groß, dafür habe ich schöne Augen.


Aus mir wird noch ein Stier. Bischen geht schon, doch meine Sinne sind mir oft voraus.


Seit 5 Monaten hänge ich am Euter. Jeden Tag zapf ich 14 Liter fette Milch ab. Das gibt Kraft und Muskeln.


Im Februar 2010 wurde ich in der Göhrde erschossen. Eine Jagdgesellschaft brachte mich zur Strecke. Ich habe mich einer Amtshandlung entzogen, mein Blut sollte wie jedes Jahr untersucht werden. Sie suchten einen Virus, den es nur in der Massentierhaltung gibt.


So, ich bilde hier das Ende. Es war schön, das Leben auf dem Hofe Harwege. Denn wir leben nicht ewig. Jedes Jahr bekommt eine Mutterkuh ein Kälbchen. Und es wird eng, sehr eng. |